Montag, 31. März 2008

Expedition Regenwald

Unsere Tour entlang der Ostkueste Australiens fand letzte Woche in Cairns ihr Ende. Ich habe mich gleich zu Beginn in die Hauptstadt des tropischen Nordens verliebt. Palmen, Mangroven und andere tropische Gewaechse lassen die gesamte Umgebung nach laengerer Regenzeit in sattem Gruen erstrahlen. Ein visuelles Highlight ist auch die Salzwasser Lagune mit Sandstrand, die uns viele angenehme Relaxing-Stunden beschert hat. Das war auch bitter noetig, denn Mittwoch und Donnerstag stand eine 2 Tagesfahrt in das Atherton Tableland mit vollem Programm an. Das Tafelland erinnert teilweise an NZL und besticht mit saftigen Wiesen, abwechslungsreichen Landschaften, sowie Badeseen mit klaren Wasserfaellen. Der Timotei Werbespot (wer ihn kennt) ist u.a. bei dem am oeftesten fotografierten Wasserfall Australiens gedreht worden. Auch von uns gibt es durchaus interessante Bilder vor dem Hintergrund dieses Naturschauspiels, die es allerdings nicht durch die Blog-Zensur geschafft haben. Die Kraft der Wassermassen machte ein durchschwimmen beinahe und das anbehalten unseres Bikinis tatsaechlich unmoeglich :-). Am meisten faszinierten mich die zahlreichen Regenwald Tracks, bei denen wir auch viel ueber Flora und Fauna erfuhren. Ein kurzes Briefing sollte uns auf die moeglichen Gefahren hinweisen. Hoechste Vorsicht war nicht nur aufgrund von Schlangen und Spinnen geboten. Wir wurden dazu angehalten, jeglichen Kontakt mit einem Dornengewaechs tunlichst zu vermeiden. Dessen Stacheln koennen einem angeblich Schmerzen zufuegen, die von jahrlanger Dauer sind (eine profunde Erklaerung dafuer erhielten wir allerdings nicht). Ansonsten war der Spaziergang aber ganz entspannt. Wir durften einen Baum bestaunen, und zwar nicht irgendeinen, sondern den 500 Jahre alten Curtin Fig Tree, dessen Wurzeln wie ein Vorhang aussehen. Wow. Aehnlich meiner Koala Euphorie konnte ich mich fuer den hautnahen Kontakt mit einer Baby Schildkroete begeistern. Fuer Foto und Film durfte ich sie sogar kurz halten. Bei Abenddaemmerung beobachteten wir ein Schnabeltier, waehrend der Kanufahrt ein Baumkaengaruh und beim Mittagessen eine Schlange unter dem Tisch. Letztere unfreiwillig, versteht sich. Ebenso unerwuenscht waren die zahlreichen Spinnen und Flusskrebse, die Nina und mir im Kanu Gesellschaft leisteten. Waere unser Guide, der sich 2 Boote weiter befand, nicht so super suess gewesen, haetten wir unsere hysterischen Schreie deutlich weniger unterdrueckt. Mit maennlichem Mut und ner Potion Coolness befreite er uns von den furchteinfloessenden Tierchen. Dafuer brillierten wir spaeter beim mountainbiken, und durften als einzige in der Gruppe sogar Offroad Strecken allein fahren :-) Ein sportlicher Tag endete bei koestlichem BBQ und Didgeridoo Klaengen in einer urigen, suessen Unterkunft. Unsere instrumentalen Versuche erinnerten mehr an hilfeschreiende Elefanten, aber zumindest sind wir wieder um eine Erfahrung reicher. Die Gruppe war dieses Mal eher langweilig. Seitenhieb nach Schweden: Gut aussehen allein reicht eben auch nicht. Dafuer Kompliment an Deutschland, das durchaus Humor bewiesen hat. Ein permanenter verbaler Schlagabtausch mit einem deutschen Touristen verursachte zig Lachanfaelle. Was gibt es sonst noch zu erzaehlen? Ach ja, als Vorbereitung fuer das Outback und die Aborigines (bereisen wir als naechstes) uebten wir uns schon mal im bemalen von Gesichtern, und zwar unseren eigenen. Das Material dafuer war in Form von Regenbogensteinen aus dem See erhaeltlich (sie mussten natuerlich erst mal gefunden werden). Soviel Natur pur haben wir selten innerhalb von 2 Tagen erlebt. Bleibt nur zu hoffen, dass uns auch das Wuestenklima wohl bekommt. Wir berichten...Nina & Toni
PS: (faellt dieses Mal etwas laenger aus): Fast hatte ich den Abendbericht vergessen. Zurueck in Cairns waren wir mit unseren beiden hollaendischen Maedls verabredet, die von ihrem ersten Fallschirmsprung berichteten. Frauengeschnatter vom Feinsten....wir hatten jede Menge Spass. Auch zu spaeterer Stunde war ich dann froh, 3 weibliche Bodyguards um mich zu haben. Dachte eigentlich immer, dass Englaender (sorry fuer die vielen Laender-Klischees) nur am Fussbaldplatz ausrasten, und nicht auch wenn sie bei einer Frau abblitzen. Aufdringlichkeit ist die Untertreibung des Jahres, um das Verhalten meines unerwuenschten Verehrers zu beschreiben. Aus Spass wurde bald ernst, und zum ersten Mal in meinem Leben konnte ich mich nicht alleine wehren (wer mich kennt, weiss was das heisst. Mit vereinten Kraeften wurden wir ihn dann doch noch ohne polizeiliche Hilfe los. Wie gut, dass wir bei der EM im Juni nicht allzu viele Englaender in Oesterreich erwarten :-)

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