Mittwoch, 5. März 2008

Alles hat ein Ende...

...das Leben (siehe unten), unsere Zeit in Neuseeland und gluecklicher Weise auch mein Fieberwahn. Vielen Dank, liebe Nina fuer deinen tollen Einsatz als Krankenschwester und die interimsmaessige Vertretung als Blog-Redakteuerin. Auch unseren Muettern sei herzlich gedankt, die uns mit fuersorglichen Tipps aus der Ferne unterstuetzt haben. Patient ist also soweit genesen und die Berichterstattung kann wieder aufgenommen werden. Wir melden uns ein letztes Mal aus NZL, u.z. aus Christchurch, eine Stadt, der wir unfreiwillig mehr Zeit gewidmet haben, als geplant und noetig gewesen waere (Eigentlich sollten wir ja schon seit Sonntag in Sydney sein). Auch wenn es unglaubwuerdig erscheint, so gehe ich davon aus, dass meine Erkrankung primaer auf die Wetterlage (es schuettete viele Tage) zurueckzufuehren ist, und weniger auf unseren Aufenthalt in Queenstown. Dieser ist naemlich im Grunde ganz harmlos verlaufen. Die einzige Action, der wir uns hingegeben haben, war Riversurfing, und das hauptsaechlich aus sozialen Gruenden. Stellt euch mal vor, welchem Druck wir beim taeglichen internationalen Treff in der Worldbar ausgesetzt waren, wo sich alle Gespraeche nur darum drehten, WER denn heute WIE hoch gesprungen, geflogen oder weiss der Geier was ist. Und wir mittendrin mit unseren Wander- und Radfahrgeschichten? Bei aller Antipathie gegen Gruppenzwaenge aber irgendwann wich unsere Bodenstaendigkeit einer gewissen Abenteuerlust, und dem Wunsch, mal etwas ganz Neues auszuprobieren. Mit starkem Nervenkostuem ausgestattet, buchten wir am naechsten Morgen die Riversurfing Tour, stellten jedoch bald fest, dass "crazy 4some" die bessere Beschreibung dafuer gewesen waere. Ein Tag voller Action wartete auf uns, und je mehr die Trainerin vom bevorstehenden "Kampf mit dem WILDwasser und unserer einzigen Waffe, dem Boogieboard" erzaehlte, desto kleinlauter wurden wir. Alles halb so WILD - sagten wir dann zumindest im nachhinein und liessen uns zum kroenenden Abschluss sogar noch dazu hinreissen, mit dem Board eine High-Speed Rutsche runter zu duesen (echter Adrenalinkick!!). Nach einer kurzen Fahrt mit dem Jetski war dann aber unsere Abenteuerlust auch schon wieder beendet. Den Sprung vom 15 m hohen Felsen ersparten wir uns, genauso wie die Ueberquerung des Flusses in luftigen Hoehen auf einem Ball sitzend. Habt ihr das Bild ungefaher im Kopf? Das Spektakel nennt sich Riverswing und uns wurde allein schon beim Anblick der waghalsigen Jungs, die "es" natuerlich wissen mussten, schwindelig. Da kann ich nur sagen: "Ich bin so froh, dass ich ein Maedchen bin" :-)
Am Heimweg wurden wir dann noch gebeten, einen Eintrag ins Gaestebuch zu machen, uns also zu verewigen, inmitten von 100 Seiten, gefuellt mit Kommentaren wie "das Beste, das ich je gemacht habe", oder "Ich habe vor lauter Angst in meinen Neoprenanzug gepinkelt" (kommt auf englisch eindeutig besser). Mein Statement dazu war nur: "One thing less on my bucket list". Und da faellt mir ein, dass ich euch ja schon die ganze Zeit von der ominoesen "bucket list" berichten wollte. Es war an einem regnerischen Abend (wie fast immer in Queenstown), als wir uns mit Goretex Jacke bekleidet auf den Weg in die Stadt machten. Kino erschien uns als DIE willkommene Abwechslung zum Barbesuch, der sich mit Regenoutfit ohnehin etwas muehsam gestaltete. Sind wir uns mal ehrlich. So sexy kann ein Top gar nicht sein, dass es nicht seine Wirkung verliert, wenn man es mit 3 Schichten umwickelt. Faellt aber zugegeben unter die Kategorie "Frauenprobleme". Also, zurueck zum Kino. Die Filmauswahl war aus Mangel an Alternativen schnell getroffen und Sekunden spaeter fanden wir uns in einem Kinosaal ein, der von der Groesse her schon fast Wohnzimmercharakter hatte. Die Handlung war (trotz Sprachbarriere) bald klar. Zwei Krebskranke (Jack Nicholson & Morgan Freeman) moechten den letzten Monaten ihres Lebens einen Sinn geben und tauschen Chemo- und Strahlentherapie gegen Fallschirmsprung, Autorennen und sonstige Dinge, die sie noch als offene To Do's auf ihrer Wunschliste an das Leben haben (=bucket list). Der Film ist spannend bis zum Schluss, bzw. bis auf den Schluss, denn dieser ist klarer Weise absehbar - aber furchtbar traurig und auch dafuer verantwortlich, dass wir den Kinosaal zu Traenen geruhert verliessen. Wenn ihr uns fragt: Praedikat sehenswert!!! Und vielleicht bastelt ihr euch ja auch bald eine eigene "bucket list" oder fuehrt bei Kaminfeuer sentimentale Gesprache ueber die Vergaenglichkeit des Lebens. Unser Resumee aus dem Film passt jedenfalls wunderbar zur Weltreise: "Traeume nicht dein Leben, lebe deinen Traum". Und noch etwas, was dieser Film und unsere Reise gemein haben. Sie regen zur intensiven Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben an und animieren dazu, herauszufinden, was einem wirklich wichtig ist. Eine gute Freundin hat vor meiner Abreise gemeint: Ich bin mir sicher, dass deine Reise nicht nur eine um die Welt, sondern auch eine zu dir selbst wird. Ich wusste damals noch nicht, WIE recht sie damit hatte (und ich glaub ich darf hier auch fuer Nina sprechen!) Wie fortgeschritten unser Reifungsprozess wirklich ist, duerft ihr dann in einigen Wochen selber beurteilen. :-) Aber keine Sorge, ihr erkennt uns schon noch wieder. Wobei, da muss ich noch los werden, dass Nina derzeit eine Art "Verweiblichungsprozess" (sozusagen von der Loewin zum Lamm) durchlebt und ich schon eine "Entprinzessungskur" hinter mir habe. :-) So, nun genug mit dem Seelenstriptease. In wenigen Stunden brechen wir unsere Zelte hier endgueltig ab und reisen von den Kiwis zu den Aussies. Zum Abschluss noch unser NZL Fazit in Kuerze:
  • Der Begriff "Naturschoenheiten" trifft auf Neuseeland 100%ig zu, aber wohl mehr Land als Leute betreffend.
  • Kontrastreicher geht's kaum noch: Gletscher, nicht mehr als 300m vom Strand entfernt, Palmen inmitten von Tannenwaeldern und internationale Kueche in jedem Kaff.
  • NZL scheint die zweite Heimat der Deutschen zu sein, Oesterreicher sind hingegen eine echte Raritaet hier.
  • Auch Englaender sind massenhaft vertreten und eindeutig attraktiver als Neuseelaender (wer haette das gedacht?)-mit Ausnahme der coolen Surfer Dreadlock Kiwischnuckels:-)
  • Es geht scheinbar auch ohne...ohne Autobahn, ohne rauchen in Lokalen, ohne Zahnarzt (wie man leider am Laecheln der Kiwis unschwer erkennen kann).
  • Krank werden sollte man am besten gar nicht, und wenn dann in Oesterreich. Sogar der Kiwi Arzt meint: not a perfect country, not a perfect medical system (beruhigend!)
  • Stress & Hektik scheinen hier Fremdwoerter zu sein, dafuer wird Hilfstbereitschaft gross geschrieben (und zwar unentgeltlich - unserer Kreditkarte haette die vielen OEAMTC Besuche sonst nie ueberlebt :-)
Bye, bye Nina & Toni

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

hello mädels!freut mich, dass tonilein wieder wohlauf ist! zum thema bucket muss ich unweigerlich an unsere letzten urlaub in thailand denken! a pro pos genau vor einem jahr habe ich den flieger gen bangkok bestiegen um den oiden priemayer auf ko lanta zu treffen :-) die buckets sind für mich also für ein mit billigen thai-fusel gefüllter kübel, welcher möglichst schnell zu entleeren ist :-) lg ben

Anonym hat gesagt…

See Here or Here

Marius Octavius hat gesagt…

Geht´s hier dann endlich mal weiter?
Bitte!