Eine Sandsafari auf Fraser Island, welch Highlight fuer jeden Australien Touristen. Nachdem wir bereits den 90 Mile Beach in NZL kannten, wollten wir nun den Vergleich anstellen und buchten ne 2 taegige Tour auf die groesste Sandinsel der Welt. Die Gruppe war dieses Mal ueberschaubar (12 Pax) und herkunftsmaessig bunt gemischt. Neben Kanada, England und Holland war auch noch Deutschland und Australien vertreten. Mit einem Gelaendewagen starteten wir um 7.00 Uhr Frueh (oh ja, wir passen uns schoen langsam wieder dem arbeitenden Volk an) um dann erstmal stundenlang alle anderen Teilnehmer abzuholen. Seltsamerweise haben wir immer das Glueck, bei diesen Busfahrten die ersten zu sein. Wenn das keine gute Uebung ist, um Ungeduld zu bekaempfen.
Zu Mittag erreichten wir dann doch noch die Faehre und der produktive Part unserer Tour konnte beginnen: dreimal duerft ihr raten, was man sich darunter vorstellen kann? Anstelle von Asphalt bewegten wir uns nun, noch immer im Bus sitzend auf sandigem Untergrund vorwaerts... fuer den Rest des Tages. Ok, ganz so oed war es nun auch nicht. Immerhin mussten wir uns ob der Bodenunebenheiten darauf konzentrieren, nicht umzufallen.
Auch ein gestrandetes Schiffswrack und einen roten Felsen besichtigten wir und durften zu diesen Anlaessen sogar fuer 10 Fotominuten aus dem Bus aussteigen. Was bekamen wir sonst noch zu sehen? Sand wohin das Auge reicht und ob man es glaubt oder nicht, aber fuer eine gewisse Zeit lang kann das durchaus beeindrucken (mit Betonung auf eine gewisse Zeit lang). Dafuer erfuhren wir Wissenswertes ueber die Geschichte der Sandinsel bzw. haetten wir wahrscheinlich noch viel mehr erfahren, wenn unser Busfahrer seinen Slang & und Sprechgeschwindigkeit auf die nicht-anglizistische Zielgruppe angepasst haette.
Aber egal, wofuer gibts Lonely Planet & Google. Da die Gruppenstimmung mit der Zeit immer besser und am Abend sogar noch feucht-froehlich wurde (und das obwohl Paerchen in der Mehrzahl waren :-)), machten wir das Beste daraus und konnten am Ende des Tages auch einiges mitnehmen (wie man das im Meeting bzw. im Wirtschaftsjargon so schoen sagt). Was wir auf jeden Fall mitnahmen, war ne Menge Sand und zwar bis ins Bett. Keine Dusche dieser Welt haette das verhindern koennen. Da Nina und ich schon immer und nach dieser Reise erst recht unter (fast) allen Bedingungen schlafen koennen, stand trotz Sand unserer Nachtruhe nichts im Wege. Was uns vielmehr binnen weniger Sekunden wieder hellwach werden liess, war der Aufschrei unserer englischen Zimmerkollegin, Samina. Sie hatte ne Kakalake, angeblich riesengross, gesehen und brauchte Unterstuetzung zum Toeten derselben.
Die Jagd nach dem Unwesen hatte begonnen und schon bald fand sich eine Schar an freiwilligen Helfern ein, die der naechtliche Laerm aus dem Schlaf gerissen hatte. Jedes maennliche Geschoepf im Raum versuchte sein Glueck auf andere Art und Weise. Der eine mit Kochloeffel und Stirnlampe bewaffnet, der andere mit Besen und Schuh. Ihr Jagdtrieb blieb dennoch unerfuellt. Es war Samina selbst, die Stunden spaeter das unerwuenschte Haustier erschlug und sich am naechsten Morgen wunderte warum Nina und ich davon nicht aufgewacht waren.
Dieses naechtliche Erlebnis war wohl was aufregenste unserer gesamten Tour (wie ihr allein schon an der Detailbeschreibung darueber erkennen koennt :-)). Genug des Zynismus.
Am naechsten Tag brachte uns der Bus zum wunderschoenen Lake McKenzie, der aehnlich wie der White Haven Beach mit weissem Sand lockt. Ein Inhaltsstoff namens "Silica" (keine Ahnung wie das auf deutsch heisst) soll die Haut babyweich machen, wenn man sie damit einmassiert. Herrlich, kann ich euch nur sagen (vielleicht sollte man dies Mr. Hermann Strandbar in Wien mal verraten :-)).
Wir konnten Dingos in freier Natur beobachten und spaeter auch riesige Spinnen im Busch (ehrlich gesagt waren sie mir im Australian Zoo lieber). Den kroenenden Abschluss unserer Sandsafari bildete ein ausgezeichnetes BBQ inmitten des Dschungels, das unser Busfahrer mit Liebe selbst zubereitet hatte (um auch etwas Nettes ueber ihn zu sagen). Wir konnten es kaum erwarten die 5-stuendige Heimreise anzutreten, zumal kurze Zeit darauf die naechste Busfahrt anstand, die allerdings 12 h dauerte. Wir haetten nie damit gerechnet aber wir konnten tatsaechlich die gesamte Nacht durchschlafen. Was ipod, Ohropax, Nackenkissen alles ausmachen. In dieser Disziplin sind wir mittlerweile Profis. Angekommen in Airlie Beach goennten wir uns gleich mal ein Schlemmerfruehstueck an der Esplanade. Was sollten wir auch sonst um 6.00 Uhr frueh tun? Samina hatten wir es zu verdanken, dass wir dieses Mal in ner echt noblen Huette logierten, mit Kaffee und Teebar, Terrasse mit Meerblick und Dusche und WC im Zimmer. Welch willkommene Abwechslung zum Hostel Leben. Dazu muss man wissen, dass unsere englische Bekannte keine typische Backpackerin ist. Sie reist mit Koffer anstelle von Rucksack und steigt nur in noblen Hotels ab. Als Dankeschoen fuer ihre Gastfreundschaft fuehrten wir sie am Abend in das beste Seafood Lokal der Stadt aus.
Als Vorspeise probierten wir Kangaroo und Krokodilfleisch und ich muss zugeben, dass es sogar ziemlich lecker war. Die Karfreitagstradition hatten wir zwar somit gebrochen, aber auch nur weil wir bei der Auswahl der Speisen darauf vergessen hatten (@ Mama: kommt natuerlich nie wieder vor :-)).
Die Erinnerung kehrte zurueck als wir spaeter vor verschlossenen Pubs standen, und von Polizisten ueber die "Good Friday" Gesetze aufgeklaert wurden. An einem Karfreitag duerfen Pubs und Bars erst zu Mitternacht oeffnen. Solange wollten wir dann nicht mehr warten und kosteten den restlichen Abend lieber die Annehmlichkeiten unserer Luxushuette aus. Balsam fuer Koerper und Seele. Bis bald, Nina und Toni
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