Dienstag, 5. Februar 2008
Ueber Delphine, Wellen und Maoris
Ueber 1,5 Wochen ziehen wir nun schon mit unserem Camper durch die Lande von NZL. Zur geografischen Orientierung ein kleiner Routenexkurs. Nach 2 Tagen in Auckland sind wir Richtung Norden aufgebrochen, um zunaechst die Bay of Islands (ein absolutes "must" auf der Nordinsel) zu erkunden. Unser Weg fuehrte uns durch unberuehrte Landschaften, mit zig Schaf- und Kuhherden (by the way: die Kuehe hier sind ausnahmslos schwarz) und herrlichem Panorama. In Paihia (das Tor zu den Inseln) angelangt, wunderten wir uns anfangs ueber die Menschenleere in einem angeblich belebten Touristenort. Wie wir aber spaeter von Einheimischen erfuhren, sind in NZL beinahe alle Staedtchen und Orte eher ausgestorben. An dieser Stelle muss erwaehnt werden, dass NZL zwar ueber die 4fache Flaeche von Oesterreich verfuegt, jedoch aber nur die halbe Einwohnerzahl. Die Wahrscheinlichkeit, auf ein Schaf zu treffen (und es zu ueberfahren, Ewald :-) ist also 10 mal so hoch, wie auf einen Neuseelaender. Genug der Zahlen und Fakten. In den darauffolgenden Tagen erlebten wir neben einem Segeltoern (wie bereits berichtet) auch eine Bootstour zu den Delphinen. Magnifique kann ich da nur sagen und jeder, der schon mal das Vergnuegen hatte, diese suessen Saeugetiere in der freien Natur zu beobachten wird mir recht geben. Es muss auch an unserer Euphorie gelegen sein, dass wir zu den wenigen Ausnahmen an Bord gehoerten, die sich aufgrund des hohen Wellengangs, nicht mit einem "see-sicking-saeckcken" in die Ecke verkrochen haben. An diesem Abend starteten wir auch einen ersten naechtlichen Ausflug in die Bar ums Eck. Eine echt coole Live-Band und unser erstes "schwarz campen" auf einem Parkplatz rundeten den ereignisreichen Tag ab. Dann gings weiter zum populaeren "Nintey Mile Beach". Meterhohe Sandduenen, saeumen den endlos scheinenden Strand, der bislang von saemtlichen Hotelketten und sonstigen touristischen Einrichtungen verschont geblieben ist (fuer Europaeer unvorstellbar). Meterhohe Wellen liessen unser Herz gleich noch hoeher schlagen. Fehlte es eigentlich nur noch an Surfbrett und Lehrer, um unseren langersehnten Traum zu verwirklichen. Voellig fassunglos starrten uns Nina und ich eine halbe Stunde spaeter an, als ploetzlich ein Jeep mit 2 Kiwis neben uns stehen blieb und wir eine Einladung zu einer kostenlosen Surfstunde am naechsten Morgen erhielten. Zu unserer anfaenglichen Freude gestellten sich wenig spaeter Gedanken wie "Maenner, Gegenleistung, haeh?" Egal, nichts konnte uns davon abhalten, die Samariter am naechsten Tag um 8 am beim Spot zu treffen (um ehrlich zu sein: Schnuckels waren sie nicht unbedingt, aber wen interessiert das schon, wenn mal die Chance auf Wellenreiten besteht) Und es war herrlich...und anstrengend...und auch ein bisschen deprimierernd. Dieser Sport ist exakt so schwer wie wir es geahnt hatten. Dennoch sind wir hoechst motiviert, auf unseren Anfaengerkenntnissen aufzubauen. Widmen wir uns nun noch einem etwas bodenstaendigerem Thema, unserem anschliessendem Ausflug mit einem Reiseunternehmen genannt "Sand Safari" (leider ist es untersagt, den 90 Mile Beach" auf eigene Faust zu erkunden) So verbrachten wir einen durchaus kulturreichen, aber actionlosen Tag mit einer Gruppe von 40 Pensionisten. Ueber die Maoris (Ureinwohner von NZL) wissen wir nun so ziemlich alles, sogar wie sie aus dem Hartz der Kauribaeume Schmuck, Kaugummis und Loesungsmittel erzeugen. (Hand aufs Herz: wer von euch wollte das nicht schon immer wissen?) Nach dieser Bildungsfahrt machten uns nochmals auf zum Strand, wo wir auch prompt wieder auf die selbsternannten Surflehrer trafen. Sie loszuwerden dauerte den gesamten Abend und die halbe Nacht. Hartnaeckigkeit bei offensichtlicher Erfolgslosigkeit scheint eine ausgepraegte Eigenschaft der Kiwimaenner zu sein. Es waere jedoch gelogen, wenn wir nicht auch zugeben wuerden, dass wir an diesem Abend viel gelacht haben. Z.b. beim Versuch, ihnen auf ihren Wunsch hinauf ein deutsches Lied beizubringen. Wir scheiterten klaeglich. Ob es an der schwierigen Choreographie oder dem anspruchsvollen Text von "Komm hol das Lasso raus, wir spielen Cowboy und Indianer" lag, konnten wir nicht gaenzlich verifizieren. Wir duerften jedoch dennoch einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben, da sie uns sogar zu spaeterer Stunde in deinen abgelegenen Ort mit ca. 10 Haeusern und einem Lokal gefolgt sind. Nicht mal, als wir unssere Toilettaschen und Zahnbuersten auspackten, um unser abendliches Beautyprogramm auf den sanitaeren Anlagen des Lokals (willkommen in der Welt der backpacker) zu vollziehen, konnten wir unsere mittlerweile unerwuenschte Begleitung verschrecken. Erst als wir auf einem Parkplatz (keine Sorge, groesstenteils halten wir uns schon auf Campingplaetzen auf) die Autotueren von innen zumachten und uns zur Nachtruhe zurueckzogen, waren wir sie endgueltig los. Lesson learned: Samariter gibts eben wirklich nicht. :-) CU. Nina & Toni PS: vielen Dank fuer die vielen lieben Mails und lustigen Kommentare. Wir freuen uns immer ueber Lebenszeichen aus der Heimat.
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3 Kommentare:
eure erzählungen klingen wirklich traumhaft! ich ärgere mich schon, dass ich ein rückflugticket genommen habe :)) wünsch euch weiterhin viel spass mit den kiwianern...irgendwo müssen sich ja auch die schnuckels verstecken ;) lg aus der heimat, andrea
also irgendwie lese ich hier auszüge aus meinem blog!!! aber dass der 90 miles beach nicht selbst erkundet werden kann ist falsch - ich habe dort ein fahrsicherheitstraining im sand absolviert - mit der mietkarre ;-)
und die dünen surfen habt ih ausgelassen - das ist ein MUST!!! aber nicht bei regen so wie ich das versucht habe - da bleibt man lässig picken :-(
aber weiter so - auf dworschaks spuren - die hundertwassertoilette lasst nicht aus - auf NZ was aus A zu finden ist ja nicht selbstverständlich - so wie fesche kiwianer ;-))))) ach ja - seid nicht so antikulturell - ist doch genial was man aus harz so alles machen kann!!
liebe grüße und wenn ihr zu der "heissen" erde kommt - nicht angreifen - es ist wirklich heiß.....
und habt ihr gemerkt, dass der gar nicht 90 meilen lang ist sondern nur 68 (glaub ich halt) - das find ich sehr amüsant!
alles liebe aus wien
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