Mittwoch, 27. Februar 2008

Hoeher, schneller, schriller...

Was darf es heute sein? Bungee Swinging, Riversurfing oder doch lieber "nur" Skydiving? Eines steht fest, Queenstown ist die Stadt mit den verruecktesten Freizeitaktivitaeten der Welt und definitiv nichts fuer schwache Nerven. Binnen weniger Tage kann man hier seine Aengste aber auch sein gesamtes Geld los werden. Im Zentrum der Touristenhochburg werden die Werbetrommeln von zig konkurrierenden Veranstaltern geruehrt und Erlebnisse der Superlative versprochen. Muss wohl doch schon an unserem fortgeschrittenen Alter liegen, dass wir dem "hoeher, schneller, schriller Prinzip" nicht gaenzlich verfallen sind. Was aber nicht heisst, dass unser letzte Zeit ereignislos und langweilig verlaufen ist ;-)
Die ersten Tage widmeten wir uns vorwiegend den sportlichen Herausforderungen. Falls vorhin ein negatives Bild ueber Queenstown entstanden sein sollte, so muss ich das nun insofern korrigierren, als die Stadt neben Touristenlaerm (was am Abend durchaus brauchbar sein kann :-)), auch noch schoene Dinge wie Berge, Seen und viele Gruenflaechen zu bieten hat.
Zunaechst nahmen wir uns den Hausberg vor, per pedes versteht sich (mit der Seilbahn fahren wir dann in 30 Jahren). Die Strecke ist zwar an der Anzahl der Kilometer gemessen nicht besonders ergiebig, aber der Grad der Steilheit hat es in sich. Es braucht also nicht unbedingt einen Bungee Jump, um einen hohen Puls zu kriegen. Oben angelangt wurden wir mit herrlicher Aussicht und einer Fahrt mit der Sommerrodelbahn belohnt (hat uns eher an Kart fahren erinnert). Von diesem kleinen Abenteuer noch nicht ganz ausgelastet, wollten wir es am naechsten Tag dann so richtig wissen und den gleichen Berg mit dem Bike bezwingen. Ich weiss nicht ob die Blicke der entgegenkommenden Wanderer mehr ihre Bewunderung oder das blanke Entsetzen (im Sinne von: die sind ja voellig durchgeknallt) ausdruecken sollten. Das Gefuehl danach war jedenfalls ueberwaeltigend und die ausgeschuetteten Endorphine (fast so wie nach gutem Sex :-)) den Anstrengungen entsprechend. Was nicht unerwaehnt bleiben soll, ist die freudige Tatsache, dass nach derartigen Aktivitaeten, aber eigentlich auch sonst immer, viel Zeit fuer Regeneration und Entspannung bleibt. Unsere durchschnittliche Schlafenszeit belauft sich auf ca. 9! Stunden taeglich (daran koennte man sich gewoehnen!) und auch der Prozess "Nahrungsaufnahme" wird stets grosszuegig in der zeitlichen Ablaufplanung beruecksichtigt (Ueberraschung! :-)). Apropos Essen: auch wenn die Kiwi-Kueche nicht gerade durch Gourmetfreuden und Abwechslung besticht, so laesst sich doch ab und zu mal ein wirklich tolles Lokal finden. "Fergburger" in Queenstown stellt jeden McDonald's & Burger King in den Schatten - nur fuer den Fall dass ihr mal in der Gegend sein solltet. Um die lokale Kueche zu vermeiden, ernaehren wir uns die meiste Zeit von thailaendischem Essen in allen Variationen und Fisch bzw. Meeresfruechten. Neben gesundheitlichen Aspekten koennen wir durchaus auch eine positive Einflussnahme auf die Konfektionsgroesse feststellen :-). Ihr seht also, wir erklaeren uns durchaus solidarisch mit euch, was die Fastenzeit betrifft. Ok, abgesehen von den alkoholischen Genuessen. Ohne die wuerden wir Crazy Queenstown nicht ueberstehen und Groenemeyer hat schon recht wenn er behauptet "Alkohol ist der Sanitaeter in der Not". So voellig nuechtern waere bspw. folgende Szene nur schwer zu ertragen gewesen: Sonntag Abend, Tatort Karaoke Bar. Nach 2 halbwegs erfolgreichen Auftritten wollten wir abschliessend noch "Let me entertain you" von Robbie zum Besten geben. Doch anstelle des uns wohlbekannten Textes mussten wir dann spontan einen Song bewaeltigen, den wir nicht wirklich kannten und schon gar nicht singen konnten. Kleine Verwechslung des DJ's und grosser peinlicher Auftritt von uns beiden. Welch Glueck, dass die Bar eh nur gesteckt voll war, und wir dann zufaellig sehr rasch einen Lokalwechsel vollzogen.
Am naechsten Tag lernten wir beim Fruehstuecken ein paar englische Jungs kennen. Die Bekanntschaft bescherte uns prompt einen Abend im Haus (nach beinahe 5 Wochen Campingbus ein echtes Highlight!) des ausgewanderten Englaenders. Sehr lehrreich, wie wir im nachhinein feststellen mussten. Wir wissen nun, dass es zum Song "Roxanne" ein Trinkspiel gibt, die englischen Regeln beim Kartenspielen nichts mit unseren zu tun haben und manche englischen Ausdruecke - von uns falsch ausgesprochen - fuer riesen Gelaechter bei den Natives sorgen (was muessen Maenner auch immer so schmutzig denken :-)). Den Abend liessen wir noch in einem Tanzschuppen namens World Bar ausklingen. Voller Stolz moechten wir noch hinzufuegen, dass es uns zum wiederholten Male Freude bereitete, am Eingang mit dem Ausweis das vorgeschriebene Mindestalter von 25 Jahren nachweisen zu muessen. Was so ein Backpacker Outfit alles ausmacht... All lovely, Nina & Toni

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