Donnerstag, 21. Februar 2008

Ein Leben wie Robin Hood

Awesome!! Der meist verwendete Begriff, um hierzulande seine Begeisterung fuer eine Sache auszudruecken, passt wohl auch am besten zu unseren Erlebnissen der letzten Tage. Ein Zwischenstopp im vertraeumten Staedtchen Nelson weckte unseren sportlichen Ehrgeiz. Als ich am Montag Morgen aufwachte, wusste ich noch nicht, dass ich an diesem Tag einen Triathlon absolvieren wuerde. Morgensport in Form von Strandjogging und schwimmen im Meer war noch nicht genug und so beschlossen Nina und ich kurzerhand fuer einige Stunden getrennte Wege zu gehen bzw. zu biken und zu kiten. Unser Anfaengerkitekurs am Neusiedlersee vor 2 Jahren ist aufgrund der Unzuverlaessigkeit des Windes eher unbefriedigend ausgefallen (@Roman, Harry & Konsorten: ihr wisst wovon wir sprechen). Daher wollte es Nina unbedingt nochmals wissen. Doch der Wettergott meinte es auch dieses Mal nicht allzu gut und verhalf ihr somit zu gesparten 200 NZ$ und einem entspannten Lesenachmittag am Strand... waehrend ich mich im umliegenden Berg- und Huegelland (ein echtes Eldorado fuer Biker) mit dem Rad abstrampelte. Neben einem Mountainbike hatte ich auch noch beschlossen, einen Mann fuer 3 Std. zu mieten :-). Der Trainer, ein etwas aelteres Semester, war von meiner vorhandenen Kondition derartig angetan (das sagt er bestimmt zu jeder), dass nach der geplanten Route auch noch genug Zeit fuer ein Techniktraining blieb. Downhill Strecken, wie ich sie zuvor nie gefahren waere, die vorbei an Schafweiden und Buschland fuehrten, verlangten nicht nur eine Portion Mut sondern auch ein kraeftiges "Zaehne zusammenbeissen". (@ Harald: nun bin ich bereit fuer den Gardasee :-)). Der letzte Part des Triathlon war also vollbracht und ich hatte mir einen Hopfen & Malz Cocktail "raedlich" (ihr verzeiht, meine Reiselektuere "Deutsch fuer Profis" befindet sich noch ungelesen im Rucksack) verdient.
Die sportliche Welle geht aber noch weiter. 2 Tage Coastal Track im wunderschoenen Abel Tasman Nationalpark standen auf der Agenda. Nachdem ich mich nach beinahe 6-woechiger Reise langsam damit abgefunden hatte, mit dem Noetigsten auszukommen (Nina sagt trotzdem noch manchmal Prinzesschen zu mir) wurde mir beinahe Unmoegliches abverlangt: In einem Rucksack (so schwer, dass man gerade noch damit wandern kann) sollte ich mein Hab & Gut fuer 2 Tage!! im Busch herumtragen. Die nicht vorhandene Infrastruktur (es gibt nicht mal Muelleimer!!) der Schlafstaetten (kleine Huetten) im Nationalpark sorgten dafuer, dass auch meine letzten uebrig gebliebenen "Tussi-Anwandlungen" (Hey, da ist nicht mal Licht und Dusche gibts auch keine?) weichen mussten.
Die traumhafte Umgebung des Parks mitsamt seinen goldfarbenen, einsamen Straenden, kristallklaren, blaugruen schimmernden Wasser und dem mit Abstand schoensten Wanderweg, den wir je gesehen haben, entschaedigte uns fuer die kilometerlangen Strapazen und den Robin Hood aehnlichen Lebensstil (Maslow laesst gruessen!!).
Wir verbrachten zahlreiche Stunden an den menschleeren Straenden (@Klausi: ein echter Geheimtipp, dieses Mal wirklich) und versuchten uns mit gutem Lesestoff von der schon fast zu romantischen Kulisse abzulenken. Leider gewann doch das eine oder andere Mal die bluehende Phantasie die Oberhand und zum ersten Mal hegten wir den Gedanken, unseren Reisepartner gegen den Mann unseres Herzens austauschen zu wollen, zumindest fuer ein paar Stunden. (keine Sorge, darueber hinaus verstehen wir uns blendend :-)).
In der Huette angelangt, trafen wir auf internationales Publikum. Unter den vielen Paerchen (kein Wunder) befand sich auch ein Oesterreicher. Bei leckerer Jause erfuhren wir mehr ueber sein autostoppendes, arbeisloses Journalistenleben. Aus Mangel an Licht liessen wir den Abend diesmal anstelle von Rotwein mit einem spannenden Henning Mankell Hoerspiel ausklingen. (danke an dieser Stelle an edlen Spender Fritz!)
Morgenstund hat Gold im Mund - so das Huettenmotto. Was bleibt einem auch anderes uebrig, als aufzustehen, wenn es alle anderen auch tun? Ausserdem musste noch eine weite Wegstrecke bewaeltigt werden, bevor wir mit dem Wassertaxi die Heimreise antreten koennen. Hab ich eigentlich schon mal erwaehnt, wie sich wandern mit Nina so anfuehlt? SEHR EINSAM! Fuer alle, die sie kennen nix neues! (Vroni, du hast spaetestens jetzt mein volles Mitgefuehl, auch wenn dein traumatisches Erlebnis schon Jahre zurueckliegt) Aber es hat auch sein Positives. Waehrend Blacky in marathonartigem Tempo vorauseilt, bleibt mir stets genuegend Zeit, die Landschaft zu filmen.. und die Reise zu mir selbst anzutreten (selten sooo viel Selbstreflexion betrieben!) Aufgeweckt und energiegeladen wartet sie dann immer wieder auf mich (und meine Kondi ist immerhin nicht die schlechteste, denkt an den Bikelehrer!), um mir dann doch nahezulegen, etwas anzugasen, um den naechsten Abschnitt noch vor "high tide" (=Flut) passieren zu koennen. Die Wanderung nach den Gezeiten zu planen ist natuerlich eine Challenge der besonderen Art fuer uns. Apropos Challenge: Als wir am Ziel angelangt waren, wo sich bereits eine kleine Menschenmasse versammelt hatte (woher die nur alle kamen?), die allesamt auf das Wassertaxi warteten, erlebten wir eine boese Ueberraschung. Alle Boote in unsere Richtung waren bereits weg und ueberhaupt haette man den Transfer angeblich im Vorfeld reservieren sollen. In the middle of nowhere funktionierte natuerlich auch kein Mobilfunknetz und so begannen wir uns mit dem Gedanken anzufreunden, die kommende Nacht wohl im Freien ohne jegliche Essensvorraete zu verbringen. Natuerlich nicht im Ernst... und nicht mit uns. Wofuer ist man ne Frau? Ihr ahnt es schon. Unser gekonnter Einsatz an Charme, und verzweifelten Blicken (man muss schliesslich wissen, wann man sich welchem Instrument der emotionalen Klaviatur bedient) veranlasste einen Mann mit grossem Herzen dazu, ein bereits ausgelaufenes Boot wieder zuerueck zu pfeifen. Ueberwaeltigt von dieser "Rettungsaktion" und voller Uebermut sorgten wir dann fuer Bombenschmaeh mitten am Ozean. Stolz verliessen wir schliesslich das Boot, die Worte des Kapitaens noch wohlklingend im Ohr: "I didn't know, that Austrian girls are sooooo funny!" Allerliebste Gruesse von euren Globetrottern. PS: Werde mir euren Rat, mein Brot zukuenftig als Journalistin und Autorin zu verdienen, mal zu Herzen nehmen. Was nur die SER dazu sagen wird? ;-)

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Gibts eigentlich einen Preis für die meisten Kommentare? Vielleicht ein Geschenk oder so?...

Aber mir fällt immer soviel ein! (Das Meiste erspar ich euch eh:-)

@Nina u Kiten: dort hab ich nämlich endlich gelernt, schad dass kein Wind war bei dir - in Christchurch gibts wieder super Möglichkeiten!

Bei euren lustigen Erzählungen kann man richtig mit euch beiden mitleben. Insbes Abel Tasman - meiner Meinung nach habt ihr ja somit den schönsten Platz in NZ gesehen (auch wenn das schwer zu entscheiden ist)

Alles Liebe aus Mondsee
Josephine

Anonym hat gesagt…

Hallo Mädels,
Krank sein und im Bett liegen zu müssen hat auch seine Vorteile ;-) Hatte heute Nachmittag mal in Ruhe Zeit mir euren Blog zu lesen. ... und ich sag euch was, ich hab mich köstlich amüsiert und viel gelacht (besser als Ally McBeal oder was es da sonst noch an Serien gibt ;-), verlorenes Gepäck bei offenem Kofferraumdeckel, versäumte Boote, Männer, die Mädels mit Zahnbürsten im Mund nachlaufen, Toni beim Kiwi-ÖAMTC ...). Via Google Earth hab ich euch rund um die Welt verfolgt - echt coole Plätze, an denen ihr unterwegs seid! Genießt's weiterhin und keep on blogging! GLG, Harald

Anonym hat gesagt…

HALLO IHR 2! was ist besser: woki, wodka red bull oder wodka orange? JULIA ist für red bull - uns ist es wurst. babsi schläft auf sofa - und fast niemand ist fett. wir beneiden euch um den "kiwi" mit tatoo. juli hat übrigens grande seviert gewürfelt.
die schwarzen haare passen nina extrem gut!!!! toni schaut wie immer blond und gut aus. - wir schauen nimmer so gut aus - aber macht nichts, liegt nämlich an vibrocil und alk.!! ja gut.
dicke bussis, juli, susi u. birgit + babsi (die schon schläft, aber bei uns ist)