3 Dinge zaehlen zum Pflichtprogramm fuer einen Australien Touristen, der zum ersten Mal das Land bereist: die Metropole Sydney, das Great Barrier Reef an der Ostkueste und das rote Zentrum rund um Alice Springs (So steht es zumindest in jedem Reisefuehrer). Seit Montag haben wir nun auch letzteres "abgehakt". Nie haette ich gedacht, dass unsere Reise in die Steinzeit so aufregend wird. Am Freitag brachen wir bereits um 05:00 Uhr Frueh mit einer Reisegruppe (ca. 25 Pax) zur sogenannten 3 taegigen "Mulga Tour" in die Wueste auf. Rote Erde, ein strahlend blauer Himmel und eine tiefgruendige Aboriginalkultur sind die markanten Kennzeichen des roten Zentrums. Zunaechst erwarteten uns 5 Stunden Busfahrt auf den endlos scheinenden, einsamen Outbackpisten. Ich weiss ja nicht, was ihr euch unter Wueste vorstellt, aber wir waren ziemlich ueberrascht, auf welch aussergewoehnliche Pflanzenwelt (Akazien, Grevillen, Eukalyptus etc) man in Zentralaustralien trifft. Und auch das Wuestenklima hat uns positiv ueberrascht, denn anstelle der befurechteten erdrueckenden Hitze waren die Temperaturen mit ca. 32 Grad sehr ertraeglich. Unser erster Stopp fuehrte uns zu einem der groessten Natur- und Kulturschaetze Australiens, dem Ayers Rock (auch Uluru von den Abos genannt). Wir besichtigten zunaechst das Kulturzentrum nahe des roten Felsens, der uebrigens 340 m hoch ist (Fotos folgen). Ein Bildungsexkurs ueber die Bedeutung der heiligen Staette, sowie die Traditionen und Rechte der Aborigines machte uns rasch klar, dass die Besteigung des Monoliths von den Einheimischen alles andere als gewuenscht wird. Waehrend einige unserer Gruppenmitglieder dennoch nicht auf den Aufstieg verzichten wollten, marschierten wir entlang der Felsbasis einmal rundherum. Dieser Fussmarsch von 2 Stunden sollte allerdings nur die Einstiegsdroge fuer unsere Wanderungen auf dem roten Sand (der seine Farbe uebrigens aufgrund des hohen Anteils an "rostendem"Eisen hat) sein. Nun zum wichtigsten Part unserer Tour: Wie ueberleben wir in der Wueste? Willkommen auf Stufe 1 der Maslowschen Pyramide, dem Beduerfnis nach Essen und Schlafen. Die erste Aufgabe bestand im Sammeln von Holz fuer das naechtliche Lagerfeuer. Ich uebernahm dabei die wichtige Aufgabe der Dokumentation. Selten eine Situation erlebt, in der Maenner derartig in ihrem Element sind - das musste einfach gefilmt werden :-). Als naechstes folgte eine kurze Einfuehrung betreffend Schlafplatz. Die Devise lautete"Schlafen unter Sternen"und wir ordneten unsere Schlafsaecke kreisfoermig um die Feuerstelle an. Nachdem Nina und ich bereits Uebernachtungen am Segelschiff, auf der Faehre, im Camper, im Nachtbus und im 80-Betten Hostel hinter uns haben, war das Open Air Erlebnis fuer uns nun die Koenigsdisziplin der ungewoehnlichen Schlafstaetten. Schnell noch mit der Stirnlampe die Busch-Toilette aufsuchen und dann hinein in den Schlafsack und darauf hoffen, dass das Zaehlen der Sterne auf die nachtaktive Tierwelt vergessen laesst. Alles halb so schlimm, bis auf den naechtlichen Temperatursturz, mit dem wir in der Wueste nicht gerechnet hatten. Auch punkto Essen war "back to the roots"angesagt. Die Arbeitsteilung in der Gruppe funktionierte perfekt (einige Maenner bewiesen feinste Kochkuenste, chapeau!) und wir verspeisten mitten in der Wueste unser selbstzubereitetes BBQ. Traumhafte Sonnenauf- und untergaenge faszinierten uns taeglich aufs Neue, genauso wie die Wanderungen in der roten Felslandschaft (neben dem Ayers Rock standen auch die "Olgas" sowie "Kings Canyon"=groesste und tiefste Schlucht Australiens auf unserer To Do Liste)
Die Abende verbrachten wir mit netten Gespraechen und Trinkspielchen am Lagefeuer. Meine Aufgabe bestand u.a. in der Uebersetzung und Vermittlung der deutsch-oesterreichischen Sprache. Ich sage dazu nur eines: Wenn tiefstes Oberoesterreich auf die hochdeutsch-Hochburg von Deutschland trifft, steht einem amuesanten Abend nichts mehr im Wege :-) Auch ein schwedisches Paerchen, das am letzten Abend seine Trennung coram publico austrug, sorgte fuer Entertainment.
Zurueck in der Zivilisation, wartete eine After-Party auf uns, die jedoch fuer Nina und mich schon ein baldiges Ende nahm. Unsere Weiterreise nach Bali fand bereits in den fruehen Morgenstunden statt. Seit Dienstag verweilen wir nun im tropischen Paradies, lassen uns vom Privatchaffeur durch die Gegend fuehren und geniessen noch unsere letzten Tage...Es gruessen euch die beiden Surfgirls Nina & Toni
PS: Berichte ueber die erste Surfstunde und unseren flotten Dreier folgen ASAP...
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